Erziehergehalt – Wie viel verdient ein Erzieher?

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In diesem Beitrag schauen wir uns das Erziehergehalt einmal genau an. Dabei blicken wir auf die Verdienst- und Gehaltsmöglichkeiten für Erzieherinnen und Erzieher auf Grundlage des Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD SuE). Das Erziehergehalt ist von verschiedenen Faktoren abhängig, der Unterschied kann bei gleicher Tätigkeit und gleicher Qualifikation mehrere tausend Euro betragen. Was genau das Erziehergehalt beeinflusst, worauf du achten solltest und wie viel du als Erzieherin und Erzieher verdienst, erfährst du in diesem Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

Das Erziehergehalt ist nicht einheitlich!

Wie hoch das Erziehergehalt ist, ist von einigen Faktoren abhängig. Es gibt also keine 100% allgemeingültige Antwort darauf, was eine Erzieherinnen oder ein Erzieher verdient. Es kann sogar soweit gehen, dass trotz gleicher Qualifikation, gleicher Berufserfahrung und gleicher Tätigkeit im Jahr ein Unterschied von mehreren tausend Euro entsteht – bei identischer Arbeit. Damit du selbst nicht finanziell ausgebeutet wirst, ist es wichtig, dass du die gleich folgenden Punkte kennst.

Wie viel verdient ein Erzieher?

Wovon ist das Erziehergehalt abhängig?

Das Wichtigste ist der Tarifvertrag. Hier gibt es viele unterschiedliche, beispielsweise den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (kurz TVÖD), oder den Tarifvertrag der Länder (kurz TVL). Meist wird in der Stellenbeschreibung schon der Tarifvertrag genannt. Auch große Träger wie Caritas und DRK haben eigene Tarifverträge. Der Tarifvertrag regelt die Höhe des Gehalts und gleichzeitig sind automatische Gehaltserhöhungen inbegriffen.

Viele Beschäftigte im Sozialwesen werden nach TVöD bezahlt, dieser Tarifvertrag ist auch empfehlenswert. Wir werden uns in diesem Beitrag deshalb die Zahlen zu diesem Tarifvertrag anschauen, so wird das Ganze auch besser vergleichbar. 

Eingruppierung TVöD als Erzieherin oder Erzieher

Im TVöD gibt es sogenannte Entgeltgruppen, die Gruppen S2 bis S18. Je nach Tätigkeit der Stelle, wirst du in eine der Entgeltgruppen eingruppiert. 
Als Erzieherin oder Erzieher wirst du also in der Regel in S8a eingruppiert. Bei schwieriger Tätigkeit ist auch eine Eingruppierung als Erzieherin oder Erzieherin in Entgeltgruppe S8b möglich. Ich verlinke dir HIER den Gehaltsrechner, dort kannst du individuell dein Gehalt ausrechnen.

Eingruppierung Erzieher

Außerdem wird im TVöD die Berufserfahrung honoriert. Hier gibt es automatische Erhöhungen, welche in Stufen geregelt werden. Bei Berufseinstieg fängst du in Stufe 1 an. Du steigst in den Stufen immer weiter auf, je mehr Berufserfahrung du sammelst.

Erziehergehalt 2024

Wöchentliche Arbeitszeit

Neben dem Tarifvertrag ist es logischerweise auch relevant, wie viele Stunden du eigentlich in der Woche arbeitest. Daran bemisst sich dein Gehalt.

Vollzeit ist in den meisten Verträgen ein wöchentlicher Stundenumfang zwischen 38 und 40 Stunden. Arbeitest du beispielsweise 20 Stunden die Woche, dann wirst du etwa 50% des Bruttovollzeitgehalts erhalten, Netto sogar etwas mehr, da die Steuerlast geringer ist.

Erziehergehalt was verdient ein Erzieher

Die Steuerklasse

Ein weiterer relevanter Punkt ist die Steuerklasse. Von deinem Gehalt gehen nämlich auch noch Steuern und Sozialabgaben ab. Ist alles abgezogen, dann spricht man von dem Nettogehalt, also das Geld, was du am Ende auf dein Konto überwiesen bekommst. Ohne die Abgaben spricht man vom Bruttogehalt.

Die Steuerklasse regelt, wie viele Steuern du zahlen musst. Es gibt die Steuerklasse 1-6. Bist du nicht verheiratet und hast keine Kinder, dann bist du in aller Regel in Steuerklasse 1. Hier siehst du eine Übersicht über die sechs Steuerklassen.

Zum Thema Steuern (und Steuererklärung für Erzieherinnen und Erzieher) gibt es schon einen ausführlichen Beitrag mit extra Video. Das Ganze verlinke ich dir HIER.

Erzieher Steuer

Das Erziehergehalt zum Berufseinstieg

(TVöD Sozial und Erziehungsdienst Entgeltgruppe S8a, Erfahrungsstufe 1)
Wir gehen in diesem Beitrag von dem Tarifvertrag TVöD SuE aus, einer Eingruppierung als Erzieher in Entgeltgruppe S8a, einer Vollzeitstelle und der Steuerklasse 1. Wir gucken uns an, was du bei Einstieg erhältst, wie viel bei mittlerer Berufserfahrung und wie viel in der maximal Stufe.

Im Jahr erhältst du unter diesen Konditionen ein Bruttojahresgehalt in Höhe von 39.646,20 €, hinzu kommen Bruttojahressonderzahlungen in Höhe von 2.792,08 €. Auf den Monat bezogen liegt dein Bruttogehalt bei 3.303,85 €. Dein Nettogehalt, also das was du jeden Monat überwiesen bekommst, liegt bei Steuerklasse 1 und Vollzeitarbeit bei 2.126,34 €

Einstiegsgehalt Erzieher

Das Erziehergehalt auf mittlerer Erfahrungsstufe

(TVöD Sozial und Erziehungsdienst Entgeltgruppe S8a, Erfahrungsstufe 3)
Im Jahr erhältst du unter diesen Konditionen ein Bruttojahresgehalt in Höhe von 45.069,96 €, hinzu kommen Bruttojahressonderzahlungen in Höhe von 3.174,05 €. Auf den Monat bezogen liegt dein Bruttogehalt bei 3.755,83 €. Dein Nettogehalt, also das was du jeden Monat überwiesen bekommst, liegt bei Steuerklasse 1 und Vollzeitarbeit bei 2.360,02 €.

Das Erziehergehalt auf maximaler Erfahrungsstufe

(TVöD Sozial und Erziehungsdienst Entgeltgruppe S8a, Erfahrungsstufe 6)
Im Jahr erhältst du unter diesen Konditionen ein Bruttojahresgehalt in Höhe von
52.912,68 €, hinzu kommen Bruttojahressonderzahlungen in Höhe von 3.726,38 €. Auf den Monat bezogen liegt dein Bruttogehalt bei 4.409.39 €. Dein Nettogehalt, also das was du jeden Monat überwiesen bekommst, liegt bei Steuerklasse 1 und Vollzeitarbeit bei 2.686,96 €.

Erziehergehalt was verdient ein Erziehergehalt

Bezahlt wird nach Tätigkeit, nicht nach Qualifikation

Eine wichtige Sache noch zum Ende: Es wird immer nach Tätigkeit gezahlt, nicht nach Qualifikation. Du kannst also auch einen Bachelor, Master und Doktortitel im Sozialwesen haben, ist die Stelle als Erzieher ausgeschrieben, wirst du auch danach bezahlt. Ist die Stelle als Kinderpfleger ausgeschrieben, du bist aber Erzieher, dann wirst du trotzdem wie ein Kinderpfleger bezahlt – die Qualifikation drüber ist dann geldtechnisch also egal.

Beispielsweise wenn ausgebildete Erzieher noch ein Studium der Elementarpädagogik oder Kindheitspädagogik absolvieren und dann in der Kita arbeiten – finanziell wird das in 99% der Fälle dann nicht honoriert.

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