5 Säulen der Erziehung nach Tschöpe Scheffler

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Die 5 Säulen der Erziehung wurden von Prof. Dr. Sigrid Tschöpe Scheffler im Rahmen einer Forschungsarbeit entwickelt. Bei den 5 Säulen der Erziehung geht Frau Tschöpe Scheffler auf verschiedene Bedingungen ein, welche dazu beitragen, dass Erziehung gelingen kann. Pädagogische Fachkräfte (aber auch Eltern) können sich an den 5 Säulen der Erziehung orientieren, um die Entwicklung des Kindes positiv zu beeinflussen. In diesem Beitrag schauen wir uns die 5 Säulen der Erziehung nach Tschöpe Scheffler an.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Modell der 5 Säulen der Erziehung?

Das Modell der 5 Säulen der Erziehung wurde ursprünglich von Frau Tschöpe-Scheffler bei einer Forschungsarbeit entworfen, um als Ratgeber und Hilfestellung für Eltern zu dienen. Das Modell soll Eltern bei ihrer Erziehung der Kinder unterstützen. Die 5 Säulen schärfen die Wahrnehmung der kindlichen Entwicklung und schaffen ein erweitertes Verständnis. Die 5 Säulen sind ein wertvolles Instrument mit dem Eltern ihre ihren Erziehungsstil und die Beziehung zum Kind reflektieren können. Immer mit der Hauptfrage:
„Was benötigt mein Kind um sich optimal zu entwickeln und entfalten zu können?“

Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Eltern wertvoll, sondern auch für pädagogische Fachkräfte. Zum einen für ihre eigene Arbeit mit den Kindern, aber andererseits auch um die pädagogische Haltung zu professionalisieren und beispielweise eine fundierte Gesprächsgrundlage in Entwicklungsgesprächen mit Eltern zu haben.

Die erste Säule: Liebe und emotionale Wärme

Emotionale Wärme und Liebe ist grundlegend für jede Erziehung und Beziehung. Die Grundhaltung, dass das Kind so wie es ist geliebt und akzeptiert wird, bildet ein wichtiges Fundament für eine optimale kindliche Entwicklung. Jedes Kind ist wertvoll, alleine weil es da ist. Das Kind sollte die Sicherheit spüren und dadurch die Möglichkeit, eigene Erfahrungen in der Welt machen zu können. Liebe und emotionale Wärme kann sich verschieden äußern; beispielsweise durch Körperkontakt, Zugewandtheit, Blickkontakt, Trost oder einem Lächeln. Also einem ernsthaften und respektvollem Interesse.

Die zweite Säule: Achtung und Respekt

Das Kind merkt durch die Grundhaltung des Erwachsenen, dass es mit Achtung und Respekt behandelt wird. Das heißt, dass ihm Dinge zugetraut werden, z.B Lösungen für Probleme alleine zu finden. Das Kind wird in seiner Individualität respektiert und gefördert. Vielleicht hat der Erwachsene andere Ansichten zu bestimmten Dingen, es ist aber wichtig, dass das Kind mit seinen Ansichten wertgeschätzt wird und diese ausprobieren kann. Dieser Punkt ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung, das Kind lernt Selbstvertrauen.

Die dritte Säule: Kooperation

Eine Kooperation zwischen Kind und Erwachsenem ist sehr wichtig. Der Erwachsene ist nicht der alleinige ‚Bestimmer‘ dem blind gefolgt werden muss. Natürlich gibt es Regeln und Strukturen an die sich ein Kind halten muss, auch wenn es sie erstmal nicht versteht. Aber im Rahmen des Möglichen sollte ein wechselseitiges Verstehen und ein „um Verständnis ringen“ herrschen. Erwachsene haben einen Standpunkt und das Kind hat einen Standpunkt. Beide Standpunkte sind wichtig und haben Wertschätzung verdient. Als praktisches Beispiel kann das Formulieren von Gruppenregeln im Kitaalltag genannt werden. Die Regeln sollten gemeinsam mit den Kindern aufgestellt werden. (Der Punkt der Kooperation nach Tschöpe Scheffler kann auch mit Partizipation gleichgesetzt werden. HIER findest du einen ausführlichen Artikel mit Video zum Thema Partizipation).

Negativ wäre es, wenn die Fachkräfte regeln aufstellen ohne sie abzustimmen und die Kinder müssten ihnen blind folgen. Dem Kind muss Verantwortung überlassen werden und Freiraum geschaffen werden. Auch wenn diese Säule der Kooperation im Erziehungs- und Entwicklungsprozess der anspruchsvollere Weg ist, ist er Gold wert für die kindliche Entwicklung. Diskussionen und Argumentationen sind erlaubt!

Die vierte Säule: Struktur und Verbindlichkeit

Das Kind muss sich auf den Erwachsenen und seine Aussagen verlassen können. Versprechen MÜSSEN gehalten werden. Es schafft Struktur im Erziehungsprozess anstatt totalem Chaos. Das Kind wird den Erwachsenen nicht ernst nehmen, wenn es keine Struktur und Verbindlichkeiten erfährt. Wieso sollte es auch, das Gesagte hätte keinen Wert und es kommt sowieso anders. Dem Kind wird durch Struktur und Verbindlichkeit Orientierung in seinem Handeln gegeben. Es wird eine berechenbare Umwelt für die Kinder geschaffen, welches ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen
mit sich bringt.

Die fünfte Säule: Förderung

Jedes Kind hat ein innewohnendes Neugierverhalten. Es will Dinge lernen, Dinge verstehen und ausprobieren. Das Kind ist neugierig und offen für viele Dinge. Im Idealfall kommt es zu einer selbst gesteuerten Bildung, also das Kind entdeckt von selbst Dinge und Zusammenhänge. Diese können durch den Erwachsenen begleitet und erschaffen werden. Der Erwachsene steht zur Seite und antwortet auf Fragen oder setzt neue Impulse und Reize. Ein sinnvolles und effizientes Lernen kann nicht durch Zwang ausgelöst werden.

Frau Tschöpe Scheffler hat neben den 5 Säulen der Erziehung auch Faktoren genannt, welche die kindliche Entwicklung hemmen. Ich verlinke dir dazu HIER ein ausführliches Video. Schau doch auch dort einmal vorbei. 

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